Die C1-Junioren holen in allen Ligaspielen drei Punkte und gewinnen die Meisterschaft
Manche der Jungs aus dem Team der C1-Junioren kicken bereits seit 10 Jahren beim VfR. Doch so eine Saison wie 2023/24 hat noch keiner von ihnen erlebt – und davor auch nicht erwartet. Vielleicht deutete sich bereits Anfang Juli des letzten Jahres an, dass es eine besondere Spielzeit werden könnte. Vieles war zu dieser Zeit neu.
Micha, seit Urzeiten Trainer der Mannschaft, hatte nun Unterstützung durch zwei Studenten, die selbst viele Jahre in höheren Ligen aktiv Fußball spielten. Mert und Leon sind altersmäßig deutlich näher an den Jungs und sprechen die gleiche Sprache. Es brauchte lediglich einen Kofferraum voll Prime und die beiden waren mittendrin im Geschehen – sowohl als fordernde Fitness-Coaches und versierte Motivations-Künstler, aber auch als positive Role Models adoleszenter Jungs mit mal mehr, mal weniger ausgeprägtem Ego.
Die Mannschaft hatte einige Abgänge von Leistungsträgern zu verzeichnen, jedoch auch etliche Neuzugänge, die allesamt unbeschriebene Blätter waren. Der Kader wuchs auf eine beachtliche Größe. Dazu kam eine Umstellung, die gerade für unsere Gegner schwere Folgen nach sich ziehen sollte: Laurin wechselte aus der Innenverteidigung in den Sturm.
Anfang Juli also war ein Freundschaftsspiel gegen die C2 des Karbener SV angesetzt, welche in der Gruppenliga antrat – immerhin zwei Etagen höher als unsere Jungs. Die Erwartungen der mitgereisten Ultras an dieses Spiel waren nicht allzu hoch. Um so größer war die Überraschung, als es nach bereits vier Minuten 0:1 stand – für den VfR. Lediglich acht Minuten dauerte es bis zum 0:3 und zur Pause machte sich angesichts des 0:4 gute Stimmung breit. Alle vier Tore schoss bis dahin übrigens der ehemalige Innenverteidiger Laurin mit beeindruckender Körperlichkeit, pfeilschnellen Sprints und präzise in den Abschlüssen. Das Spiel endete 1:8 und Laurin hatte insgesamt sieben Tore gegen den Gruppenligisten geschossen.
Möglich gemacht hat es ein Mittelfeld, das wie ein Uhrwerk präzise aufeinander abgestimmt war und eine neu besetzte Verteidigung, die wie ein Bollwerk stand. In den Ansätzen war zu erkennen: Hier entsteht ein Team.
Rund 11 Monate später lässt sich festhalten: Das ist vielleicht die größte Leistung der vergangenen Spielzeit. Eine Mannschaft, die am Ende aus 25 Spielern bestand, formierte sich zu einem Team, in dem jede Position mindestens doppelt besetzt war. Doch trotz des Drucks, sich jede Woche neu für die Nominierung zum nächsten Spiel empfehlen zu müssen, agierten die Jungs jederzeit und egal in welcher Besetzung als Einheit, die füreinander und miteinander spielt.
Aufopferungsvoll und mit unbedingten Willen um jeden Ball kämpfend ließ die Abwehr um Samuel, Andy, Felix, Max, Jakob, Noah Davis, Leo und Emilio lediglich 11 Gegentore in der gesamten Saison zu.
Auch die Doppelsechs war doppelt besetzt. Simon, Niki, Raphael und Yanis glänzten mit aggressivem Pressing in der gegnerischen Hälfte, intelligentem Spielaufbau, gefährlichen Pässen in die Laufwege der Offensivspieler und technischer Raffinesse in den Zweikämpfen.
Als Zehner sorgten Noah und Roel mit viel Übersicht für hohe Stabilität im Mittelfeld und Druck nach vorne. Mit brandgefährlichen Eckstößen setzten sie die schnellen Flügelspieler Atay, Jasper, Tom, Kyrylo, Philipp, Josef und Louis in Szene, die über die Außen auch nach 60 Minuten noch mit beeindruckendem Tempo nach vorne arbeiteten und an den Gegnern vorbei dribbelten.
In der Spitze lösten Jamon, Tom und Laurin jedesmal den gegnerischen Alarm aus, sobald sie in Tornähe kamen. Alle drei Spieler waren mit hoher Körperlichkeit und starker Technik stets in der Lage, sich auch in engen Räumen robust freizuspielen und zum Abschluss zu kommen. Laurin wurde zudem mit über 50 geschossenen Toren souverän Torschützenkönig der Liga.
Dass bis Saisonende nur 11 Gegentore fielen, liegt insbesondere an unserem Torwart Maik, der nicht allzu häufig gefordert wurde, doch in den entscheidenden Situationen glänzte: Zum einen läutete er mit seinen weiten Abstößen häufig die nächste Torchance ein, zum anderen hielt er mehr als einen Elfmeter mit Nerven aus Stahl und vor allem schaltete er sich intelligent in das Stellungsspiel der Abwehr ein.
Das es soweit überhaupt kommen konnte, das ist alleiniger Verdienst von Trainer Micha. Seit nun neun Jahren steht er an der Seite der Jungs, bereitet akribisch und mit viel Sachverstand zwei Trainings pro Woche vor und opfert Zeit und Nerven für die Mannschaft. Auch er hat sich in dieser Saison belohnt für über 600 geleistete Trainingseinheiten bei Wind und Wetter, mit Diskussionen und Streit, aber auch und gerade mit viel Gelächter und Spaß auf dem Platz.
Alle Jungs und die Trainer haben als eingespieltes Team etwas erreicht, an das sie sich hoffentlich auch in vielen Jahren noch gerne erinnern. Mit 72 Punkten aus 24 Spielen und 170:11 Toren wurde diese Mannschaft Meister mit Ausrufezeichen. Das Sommermärchen ist bereits vor der EM geschrieben. Bravo!
Das erfolgreiche Trainerteam
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