Vor einigen Tagen bin ich durch Zufall auf den Artikel „Granulat auf Kunstrasen unter Krebsverdacht“ des WDR gestoßen, der bereits am 11.10.2016 veröffentlicht wurde und auf einem TV-Beitrag aufbaut. Dabei geht es um das eingestreute Granulat, welches u.a. auch aus Altreifen hergestellt wird. Diese Granulate enthalten u.a. sogenannte Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK genannt und deren Konzentration liegen z.T. über den von der EU-Verordnung festgelegten Grenzwerten. Das hatte zur Folge, dass sich zum ersten mal mehrere Niederländischen Amateurvereine gegen das Spielen auf diesen Plätzen ausgesprochen haben.
Die Niederlande ist nicht Deutschland und Deutschland ist nicht Frankfurt – Wie sieht es also mit den Sportplätzen in Frankfurt aus? um eine Antwort zu dieser Frage zu bekommen wurde der Hessische Fußball-Verband, hier die Leitung für den Kreis Frankfurt und das Sportamt, für die Stadt Frankfurt als Betreiber der Sportplätze, aufgefordert zu diesem Thema Stellung zu beziehen. Jeweils verwies man auf das Thema in der Anfrage, nach der Haltung und Bespielbarkeit der Plätze.
Das KFA-Frankfurt verwies auf die Stadt Frankfurt als Betreiber, da man für die Sportplätze nicht zuständig sei. Daraus lässt sich leider schließen, dass das Thema entweder noch nicht vorgedrungen ist, man sich nicht damitbeschäftigt oder es nicht kommentieren möchte. Schade, da sich das Thema direkt auf den Spielbetrieb auswirken würde und damit es definitiv ein Thema für den HFV ist.
Antwort der Stadt Frankfurt durch Frau Trageser:
Betreff: Kunstrasengranulat
Sehr geehrter Herr Pahl,
wie Sie vielleicht aus der Presse entnehmen konnten, gab es auf den Kunstrasenplätzen in Holland erhebliche Gesundheitsbedenken aufgrund des dort verwendeten Granulats.
Wir haben sofort nach Bekannt werden des Gesundheitsrisikos für unsere Kunstrasenplätze weitere Informationen eingeholt und möchten Sie mit dieser Mail über die Ergebnisse informieren.
Auf den Kunstrasenplätzen in der Verwaltung des Sportamtes der Stadt Frankfurt am Main wird kein Gummigranulat aus Recyclingkunststoff verwendet. Für das verwendete Granulat und andere Bestandteile der Sportplätze liegen der Stadt Frankfurt am Main Prüfberichte und
–zeugnisse vor, die die Unbedenklichkeit aller Materialien bescheinigen.
Das Granulat, welches in Holland zur Verfüllung der Plätze verwendet wurde, weicht erheblich von demjenigen ab, welches auf Ihrer Sportanlage zum Einsatz kommt.
Wir hoffen, Ihnen hiermit eventuell aufgetretene Fragen beantwortet zu haben und stehen Ihnen darüber hinaus gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Tanja Trageser
52.31.4 Abteilungsassistenz
Zusammenfassend: Die Stadt Frankfurt bescheinigt durch Prüfberichte und Zeugnisse, dass das verwendete Material 1. nicht aus „Gummigranulat aus Recyclingkunststoff“ besteht und 2. die verwendeten Materialien als unbedenklich eingestuft sind. Was leider nicht mitgeteilt wurde, aus welchem Jahr die Prüfberichte und Zeugnisse stammen. Des weiteren stellt sich die Frage, wie sieht es mit den Plätzen aus, die vereinseigen sind?
Diese Antwort wurde von der Stadt Frankfurt, aus eigenem Antrieb, ebenfalls an das KFA-Frankfurt weitergeleitet. Es ist nun davon auszugehen, dass das Thema jetzt aktenkundig ist.
Die Jugendabteilung wird das Thema weiter verfolgen…
Nebenschauplatz: „Das Granulat…welches auf Ihrer Sportanlage zum Einsatz kommt.“ Ist das ein versteckter Hinweis, dass wir nun bald einen Kunstrasenplatz bekommen?
Weiterführende Informationen: Schweitzerisches Bundesamt für Gesundheit zum Thema Kunstrasen
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