Öfter mal was neues. Bei der letzten Jugendleiterpflichtsitzung – kein Witz die – die wird wirklich so bezeichnet, hat der Kreis-Fußballausschuss Frankfurt (KFA) mitgeteilt, dass der Hessischer Fußball-Verband (HFV) die Empfehlung des Deutschen Fußballbundes (DFB) bezüglich der Ballgrößen umsetzt und diese ab der Saison 17/18 verbindlich sind.
Der Arzt Christoph Bruhns, Chefarzt der Klinik für Sportorthopädie und Arthroskopie im Eduardus Krankenhaus Köln, hat sich mit den Ballgrößen und Gewichte und deren Auswirkungen auf die Physiologie der Kinderkicker beschäftigt. Das Ergebnis ist eine Warnung, dass zu große und schwere Bälle die Muskeln und Sehnen der Kinder überlasten und schädigen können. Daher hat der DFB eine Empfehlung für die Fußballgrößen ausgesprochen. Alle Landesverbände haben bereits 2014 den Einsatz der neuen Ballgrößen befürwortet.
Das ganze hört sich nun erstmal nicht so dramatisch an und ist zum Teil auch einleuchtend. Wenn dadurch nicht eine erhebliche Belastung für die Vereine entstehen würde. Leider hat es anscheinend der HFV und der KFA versäumt seit 2014 eine Übergangsregelung zu schaffen oder die Vereine zu informieren.
Ich bin im durch Zufall auf den DFB Artikel „Vereinfachte Spielregeln für den Kinderfußball“ gestoßen und habe mich gewundert. Bevor man nun neue Bälle für die Jugend bestellt, wollte ich mich daher Informieren wie der Stand der Dinge in Frankfurt ist. Also eine Anfrage im Februar an den KFA geschrieben…
Hallo Herr Döring,
der Anhang IV Punkt h) der Jugendordnung des DFB sieht vor, dass mit den nachfolgenden Ballgrößen gespielt werden muss/soll…
G-Junioren: Größe 3 (290 g),
F-Junioren: Größe 3/4 (290 g)
E-Junioren: Größe 4 (290 g/350 g)
D-Junioren: Größe 4/5 (350 g)Wie ist der Stand der Dinge, dass der HFV das übernehmen wird?
Da das eine enorme Investition für die Jugendabteilung bedeutet (ca. € 1800,-), würde ich das gerne vorausplanen!Mit sportlichem Gruß
René Pahl
Jugendleiter
Kurze Antwort:
Hallo,
bisher habe ich noch keine Informationen.
Gruß
Hajo Döring
Am Anfang März dann die Jugendleiterpflichtsitzung, bei der mal eben mitgeteilt wurde, dass ab der Saison 17/18 die nachfolgenden Ballgrößen für den Kreis Frankfurt bindend sind.
Für die Saison 2017/2018 ändern sich die Ballgrößen wie folgt:
A-Junioren Größe 5 (430 g)
B-Junioren Größe 5 (430 g)
C-Junioren Größe 5 (430 g)
D-Junioren Größe 5 (350 g)
E-Junioren Größe 4 (290 g)
F-Junioren Größe 4 (290 g)
G-Junioren Größe 3 (290 g)
Folge ist nun, das ab Sommer es unter Strafe verboten ist, mit anderen als den vorgegebenen Bällen zu spielen. Das Bedeutet, alle Bälle der Größe 5 (290 g), die bisher die F-E Jugend genutzt haben, sind demnach nicht mehr zu verwenden (bei uns ca. 150 Bälle). Neue Bälle müssen angeschafft werden und das in den Altersklassen, welche sich durch die meisten Mitgliederzahlen präsentieren. Das bedeutet für unseren Verein derzeit, mit der Maßgabe jedem Kind einen Ball, eine ungefähres Investitionsvolumen von ca. 1800,- EUR.
Warum hat man nicht schon vorher informiert und eine Art Übergangsregelung geschaffen, dann hätte man die Umsetzung und Investition in neue Bälle besser planen können. Wenn man sich allein im Kreis Frankfurt die Anzahl der Vereine und deren Mitglieder im Bereich G-E-Junioren veranschaulicht, dann ist das eine enorme Investitionssumme.
Für den Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) kam man für neue Bälle auf die Summe von 1,2 Millionen Euro und schätzte für ganz Deutschland ein Volumen von ca. 25,3 Millionen Euro.
Wie das ganze finanziert werden soll, da machen sie die Verbände anscheinend keine Gedanken. Zumal es zu vermuten ist, dass durch die kurzfristige Festlegung durch den HFV, es zu Lieferungsengpässen kommen wird.
Vielleicht sollten die Vereine sich zusammenschließen und eine Art Fußball-Equipment-Einkauf zentral installieren, um spezielle Konditionen durch Großbestellungen zu erhalten.
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