An den Spieltagen 21.-22. April 2018 streiken die Schiedsrichter. Hintergrund sind die zunehmenden verbalen und physischen Übergriffe auf die Spielleiter durch Spieler, Tainer und Zuschauer.
Die Spiele müssen dennoch, laut Jugendordnung des HFV, durchgeführt werden, daher sind die Heimatvereine verpflichtet für Ersatz zu sorgen, auch wenn es kein lizenzierter Schiedsrichter ist. Die Aktion hat Auswirkungen auf die Spiele der A-E Junior(innen).
Streikankündigung Schiedsrichter Vereinigung Frankfurt am 19.4.2018:
Quelle: Webseite SVF
FR Artikel „Blutige Lippe für Schiedsrichter“ vom 15.4.2018:
Kommentar von R. Pahl:
Die Gründe für die Aktion des SVF sind nachzuvollziehen und begegnen einem immer mal wieder an den Spieltagen auf dem Platz. Da sind Trainer, die meinen sie müssten die Schiedsrichter beleidigen, beschimpfen oder bedrohen, Eltern/Zuschauer die in die gleichen Fußstapfen treten und es gibt durchaus Spieler die sich ärgern aber ebenfalls keine gebührliche Hemmschwelle kennen. Die Beteiligten sollten sich mal selber fragen: Möchte ich, dass mein Sohn auf dem Platz von Erwachsenen beschimpft, beleidigt oder sogar bedroht wird?
Schiedsrichter machen Fehler, der eine mehr der andere weniger, das ist so, klar regen wir uns darüber auf, aber sich ärgern ist etwas anderes als persönliche Aggressivität zur Schau zu stellen. Wo ist da der Vorbildcharakter? Wo sind die Eltern, die solchen Trainern ihre Kinder überlassen? Was sind das für Eltern die sich selber gegenüber von Kindern so verhalten?
Analysieren sie mal das Verhalten der Trainer und der Spieler auf dem Platz, bei Spielen oder auch Training, motivieren ist etwas anderes als aggressives anfachen. Für alle sollte gelten: Anfeuern erlaubt!
Zurück zum Streik: Wie es schon beim DFB langsam durchgedrungen ist, sind Kollektivstrafen nicht zielführend, da die Aggressoren immer ein paar wenige sind und die Mehrheit damit grundlos mitbestraft werden. Ich gehe sogar weiter, durch diese Aktion wird kein Umdenken stattfinden, sondern es wird den Verursachern noch in die Karten gespielt. Wenn nun kein offizieller auf dem Platz steht vor dem man anscheinend kein Respekt hat oder zeigen möchte, dann werden die nun eingesetzten ungelernten, erwartungsgemäß mit noch weniger Respekt behandelt.
Vom Sofa auf den Platz. Schauen wir uns doch mal die derzeitigen Diskussionen bezüglich des VAR an. Da werden in der BL nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen, die Schiedsrichter machen sich Vorgaben und halten sie selber nicht ein. Regeln werden nicht konsequent angewendet, z.B. bei Rudelbildung auf dem Platz, aggressives Verhalten gegenüber den Schiedsrichtern. Auch hier wäre an den Vorbildcharakter zu appellieren, Fehler eingestehen und daraus lernen. Sich nicht in die Karten schauen zu lassen und gefühlt über allem zu stehen ist da nicht hilfreich. Das nehmen dann viele mit auf die Sportanlage vor der Tür.
Es gibt mit dem Spielbericht oder dem Platzordnerobmann des Vereins weitere Möglichkeiten, das Fehlverhalten zu dokumentieren oder Schutz zu suchen, leider wird das aber anscheinend zu wenig genutzt.
Auf der anderen Seite stehen die Vereine, auch diese habe sich zu hinterfragen, was mit ihren Schutzbefohlenen passiert und haben auch die Pflicht sich mit den entsprechenden Personen auseinanderzusetzen. Wenn das alles nicht wirkt, dann muss auch ein Verein hier im Sinne der Kinder konsequent durchgreifen.
Diese Diskussion über die Respektlosigkeiten gegenüber den Schiedsrichtern ist nicht neu und zieht sich schon über mehrere Jahre hinweg, aber es wurde anscheinend von den Beteiligten Stellen bisher nichts zielführendes entwickelt – an dem Umstand müssen sich alle hinterfragen und messen.
(Dieser Kommentar ist eine persönliche Anmerkung meiner Person)
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